Freitag, 16. Juli 2010

In Delhi, morgen gehts los Richtung Ladakh

Mein erster Weg führte mich heute früh zum Zahnarzt. Da muss ich eine kleine Geschichte zu erzählen:

Als mir diese Füllung vor drei Tagen in Südindien verloren ging, habe ich über Bekannte in Delhi dort nach einem guten Zahnarzt geforscht. Man will ja seinen Beisserchen was Gutes tun und nicht irgendwo in einer Openair Praxis landen. So etwas gibt es hier nämlich. Ich bekam also rund 10 Namen und Adressen per email, musste mich ja noch nicht gleich entscheiden und las am Strand in meiner Urlaubslektüre weiter. "Noch eine Runde im Karussel" vom früheren Spiegel Korrespondenten und Asienkenner Tiziano Terzani, der vor 5 Jahren an Krebs verstorben ist.
Tiziano beschreibt in diesem sehr lesenswerten Buch seine Reisen durch Asien, um ein Heilmittel gegen den bei ihm festgestellten Krebs zu finden. Und was lese ich plötzlich? Da beschreibt er doch, wie er sich von seinem Leibzahnarzt Siddharta Mehta in Delhi einen Zahn ziehen lassen musste,  dieser das ganz toll machte , nach erfolgreicher Tat den Blick zum Himmel hob und seinem Gott dankte. "Das mache ich immer so, das hilft!" 

Siddharta Mehta stand auch auf  meiner Empfehlungsliste und dieser Zufall machte meine Entscheidung leicht. Heute war ich bei Dr. Mehta ( bestimmt 65 Jahre alt) und als er mich fragte, wie ich denn auf ihn gekommen sei, erzählte ich die ganze Geschichte. Er freute sich nicht nur, sondern untersuchte mich dann auch persönlich. Die eigentliche Arbeit machte eine nette junge Inderin. Ich wartete darauf, dass auch sie ihrem Gott danken würde, tat sie aber nicht. Na ja, vielleicht ist das nur beim Rausziehen nötig. Ich habe lediglich eine neue Füllung bekommen.

Mit reisefähigem Gebiss machte ich dann ein wenig Sightseeing in Delhi. In einem indischen Motorrad-Reiseforum hatte ich den Tip bekommen, den oder das Jantar Mantar zu besuchen.Das ist eine etwa 300 Jahre alte astronomische Anlage, sehr fotogen:




Da hätte ich mich stundenlang aufhalten können, so schön sind die Formen und Farben.

Punkt zwei war der "Bangla Sahib Gurudwara" Tempel, einer der wichtigsten Sikh Tempel Indiens. Schon imposant, die stolzen Sikhs mit ihrem Turban und teilweise martialischer Bewaffnung.


Anschließend habe ich mein Motorrad abgeholt. Und weil es nagelneu ist und seine erste Fahrt antritt, fuhr mich der Händler erstmal in einen weiteren Tempel. Dort wurde dann nicht nur die Enfield, sondern ich gleich mit gesegnet. Da kann ja nichts mehr schief gehen. 

Ich bin nicht auf dem Foto, nicht dass da vielleicht Missverständnisse entstehen. Die Typen rechts sind zwei Bettler, die aktiv mitsegneten und erfolgreich eine kleine Spende dafür erbettelten. Ich habe seitdem übrigens einen roten Punkt zwischen den Augenbrauen, sieht aus wie ein Kopfschuss, ist aber nur gemalt.

5 Kommentare:

  1. wieder so schöne, lebensnahe fotos und toll, dass du nun mit segen von allen seiten und tempeln auf die reise gehen kannst... das maschinchen schaut klasse aus, möge es heil bleiben und dich gut begleiten! lg manja

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  2. Hallo Dirk,
    so ein "Kopfschuss-Foto" wäre aber auch nicht schlecht gewesen zwischen all den anderen tollen Bildern ;-)

    Gute Reise!
    Rolf

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  3. Hallo Bruderherz, schön, hier an Deinem Leben teilhaben zu können! Übrigens, ich bzw. Konrad und ich geben Dir ein weiteres highlight mit auf den Weg und hoffen, dass Du den Dalai Lama um seinen Segen für uns bittest. Wir haben nämlich -fall jetzt nicht vom Motorrad - so ganz klammheimlich auf einem Leuchtturm geheiratet...ist ja einfach nicht möglich diese Familie an einen Tisch zu bekommen, treibt sich ja ständig einer in der Weltgeschichte rum....Genieß diese Tour und bewahre Dir so viele Eindrücke wie nur irgend möglich im Herzen und vor allem: Sei beschützt!

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  4. Susanne sagt, das Bild mitdem Buben vor der Treppe würde sie sich sofort vergrössern und an die Wand hängen - einfach geil....

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  5. Was für tolle Fotos, grafisch anmutend die erste Hälfte, aufgelockert durch die Personen.

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