Dienstag, 17. August 2010

Rückblick: Von Srinagar nach Delhi

Zurück im staubigen, heißen und lärmerfüllten Delhi sehne ich mich nach zwei Dingen: Natürlich nach meiner Familie, die ich übermorgen in Taipei wiedersehen werde. Aber auch nach der Ruhe, der sauberen Luft und den freundlichen Menschen in den Bergen.
Das erste kann ich nicht beschleunigen, aber zumindest die Erinnerung an zwei schöne Tage auf den Straßen in Kaschmir und Himachal Pradesh Richtung Delhi kann ich mit meinen Fotos zurück holen.

Nachdem ich ohne nennenswerte Probleme die schöne, aber unerfreuliche Region um Srinagar verlassen hatte, fuhr ich durch Wälder, Täler und Schluchten hindurch. Das sah so aus:
Wo ist den nur die Toilette?
Ein richtig uriges Bergdorf lud zu einer Pause ein. Ich hatte das Gefühl, dass dort noch niemals ein westlicher Tourist angehalten hat. Erst wurde ich sehr bestaunt, dann musste ich alle möglichen Leute fotografieren. Das auf der Kamera angezeigte Bild begeisterte alle. Haben die noch nie eine Digitalkanmera gesehen?

Etwas weiter entdeckte ich einen Tempel, der in Form und Farbe eher nach Südindien gepasst hätte. Wieder hatte ich das Geföhl, der erste Tourist zu sein, der hier anhält. Herzlich wurde ich zum Tee eigeladen und in das "Haus" des Sadhu (Heiliger) gebracht. Der stammt aus Tamil Nadu, womit die Frage des Tempelstils geklärt war.

Am späten Nachmittag erreichte ich den Mansar Lake. Das war ein Tipp von meinem Kiwi Freund aus Srinagar, in keiner Karte verzeichnet. Sehr schön! ich fand ein Zimmer mit Seeblick und dort wurden mir gleich die heiligen Fische (Karpfen?) gezeigt. So etwas habe ich noch nicht gesehen, schon als ich auf der kleinen Seebrücke erschien, mit rohem Brotteig in der Hand, sprangen die fetten Biester fast aus dem Wasser. Um meine leckeren Brocken zu bekommen, gab es keine Rücksicht mehr. Das sah dann so aus.
Fischsuppe
Ein paar 40-50 cm große Schildkröten frassen auch mit
Dieses Schild verstand ich nun gar nicht. Aber vielleicht hatten -wie ich-schon andere nachgefragt, ob die Fische nicht gebraten oder gekocht vorzüglich schmecken würden...

Noch so ein heilige Vieh, das man nicht braten kann
Der Abend war dann richtig schön mit in Teig frittiertem Gemüse und einer großen Flasche Mangosaft.


Ich habe diese Fahrzeuge Krokodile getauft. Wenn die Haube offen steht, sehen die sehr hungrig aus. Weiß jemand, was das für Fahrzeuge sind? Ich würde sagen, locker 50 Jahre alt, der Motor scheint ein Diesel zu sein. Zumindest qualmen und lärmen sie so. Hier im Punjab fahren davon noch jede Menge rum und transportieren, was so anfällt.
Von vorne...
...und von hinten.

Zum Abschluss noch ein paar Impressionen auf und neben der Straße. Fangen wir mal mit der "Touristenführerin" an: Bitte folgen sie immer der Dame mit dem Schirm!

Mein nächster Bericht handelt dann von einem Typen in Chandigarh, der jahrelang unentdeckt einen ziemlich skurilen Steingarten schuf. Als man es bemerkte, hatte er bereits etwa 5ha mit Steinen und Industriemüll gestaltet. Zum Glück erkannte man dieses Genie und stellte ihm 50 Arbeiter und mehr Fläche zur Verfügung. Heute Abend mehr davon.

2 Kommentare:

  1. Hallo Dirk, schön, dass wir helfen könne. Also das Krokodil ist ein Tempo Dreirad (Konrads Opa hatte ende der 50-er so eines in seiner Gärtnerei). Die Produktion wurde nach der Stilllegung in Deutschland nach Indien verlagert. Wikipedia ist da auch ziemlich schlau....Sei ganz lieb gegrüßt, dicken Kuss von Gogelgoo und Prittiplatsch aus Stuggi-Town

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  2. ein soooo schöner bericht mit sooooo vielen wundervollen fotos... ganz besonders originell die reiseleiterin mit schirm, wirklich lustig... und so herrliche einblicke in das leben vor ort... danke dafür, war (ist) sehr interessant, deine reise mitverfolgen zu können... lg manja

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