Samstag, 31. Juli 2010

Vier Gompas in Ladakh

Ich bin jetzt doch wieder in Leh - und damit in der Nähe eines Internetzugangs - gelandet. Gestern habe ich mir 4 Klöster angeschaut, alle ganz nett, aber zum dortbleiben auf Dauer hat mich dann doch keines überzeugt. Ich bleibe also weltlich.

Aber vorstellen möchte ich euch diese Klöster doch, denn sehr schön sind sie allemal. Bis auf das letzte sind sie eher die Unbekannteren, an denen der Touristenstrom vorbei geht.

Dies ist die Matho Gompa. Man muss ein wenig suchen, um das Kloster zu finden und kommt vorher an solchen schönen Ecken vorbei.




Ich kam gegen Mittag an und was passiert? Ich werde gleich wieder zum Essen eingeladen. Reis mit gekochtem Gemüse und Dhal, das ist so eine Art Linsensuppe. Lecker. Dazu gibts den berühmten Buttertee, den man sich besser als salzige Suppe vorstellen muss, um zu schmecken.Wie immer verbinden die Mönche ihre Mahlzeiten mit so einer Art Gottesdienst. In einem monotonen Singsang werden die heiligen Texte rezitiert, dazu Trommeln und Becken geschlagen.





Einige Kilometer Entfernt die Stakna Gompa. Sie liegt auf der Spitze eine kleinen Berges, nahe dem Indus.

Bis ich hin kam, gab es zwei Stopps: Einmal war die Straße dicht und dann wurde ich zu nett angelacht.



Bei der Gompa fühlte ich mich wie in Griechenland: Weiße Mauern, blauer Himmel und ein Esel. Erst der dazu kommende rot gekleidete Mönch stellte dann wieder alles richtig-in Griechenland sind die Popen schwarz.

Im Kloster dann ging es ziemlich relaxed zu. Die Mönche saßen rum, schwatzten miteinander und ließen es sichtlich gelassen angehen. Später erfuhr ich, dass der Lama (der Klosterchef) nicht da sei (aha!!), ich durfte nämlich sein Zimmer mit zwei sehr schönen Silbernen Stupas mit eingelegten Türkisen sehen.

Blick vom Kloster in die Weite


Über eine kleine Brücke gehts über den Indus

 und wen treffe ich mit ausgestelltem Daumen? Magda und Mirra aus Tschechien, mit denen ich letzte Woche das Matratzenlager in Diskit geteilt hatte. (Ich glaube, das habe ich noch gar nicht berichtet, es gibt noch so viel nachzuholen). Ich bot vergeblich an, Magda auf dem Motorrad mitzunehmen, leider reicht für Mirra der Platz nicht mehr... .


Kloster Nummer drei ist Chemre. Hoch auf einem Berg gelegen, macht es dann bei näherkommen einen recht baufälligen Eindruck. Auf dem Weg nach oben kann ich mal wieder einigen Kindern nicht widerstehen.


Einge Mönche machen gerade Butterteepause mit Gesang, ich werde schon wieder eingeladen. Immer an Suppe denken, dann schmeckt es auch.


Die Sonne geht schon dem Horizont entgegen, wärend ich nach Thiksay fahre. Das ist ein recht bekanntes Kloster und hat ein eigenens Guesthouse. Hier wird es erst am nächsten Morgen vor Sonnenaufgang interessant, so dass ich mich nach einem kurzen Rundgang ins Nest lege.
 
Der Strom ist auch weg, also gute Nacht bis Morgen früh.

Freitag, 30. Juli 2010

In Ladakh, ueber den hoechsten Pass der Welt ins Nubra Tal

Wie versprochen, ein erster Rueckblick auf die vergangenen Tage.

Um 8 Uhr bin ich morgens in Leh losgefahren, um noch vor den zu erwartenden LKW und Militärfahrzeugen die 52 Kilometer zur Passhöhe zu schaffen. Mir steckte auch noch die Erfahrung vom letzten Jahr im Gedächtnis, als ich mich durch Schneetreiben in bitterer Kälte nach oben kämpfen musste. Kämpfen deshalb, weil damals mein Motorrad zwei Kilometer vor der Passhöhe nicht mehr richtig wollte und ich letztendlich nur noch mit Ach und Krach hochkam. Wie sich später herausstellte, war der Luftfilter meines Leihmotorrades derart verölt, dass der Motor in der schon sehr dünnen Luft regelrecht erstickte. Da hatte ich dieses Mal aber vorgesorgt und einen nagelneuen Luftfilter eingebaut. Es ging also problemlos bergauf, auch waren kaum LKWs unterwegs. 



Oben stand ich dann zum dritten Mal vor dem Schild, stolz wie beim ersten Mal. Ein kurzer Blick in den "Souvenir Shop": Letztes Mal hatten sie wenigstens noch eine schöne bedruckte Tasse, dieses Mal gabs nur T-Shirts: "My Sister was on KhardongLa and brought me only this T-Shirt". In Kindergrößen. Wem soll ich denn das mitbringen? Als ich nach "My daddy" oder wenigsten "My husband" fragte, grinste der Verkäufer nur.

Durch traumhafte Landschaften gings runter in Nubratal, noch immer waren kaum Fahrzeuge unterwegs, trotz Dalai Lama Besuchs im Nubratal. Wahrscheinlich hatten die alle die gleichen Sorgen wie ich, ein Zimmer zu bekommen.  Für den Notfall habe ich ja ein Zelt mit dünner Isomatte dabei. Gleich am Ortseingang steht ein ganz neues Guesthouse, ich rein und frage nach einem Zimmer. Nein, alles belegt. Aber, wenn ich will, kann man mir in Restaurant eine Matraze hinlegen! Da habe ich natürlich sofort zugesagt. Dass es dann letztendlich sieben Matrazen in Reihe dort sein würden, wusste ich in dem Moment noch nicht. Am dritten Tag bekam ich sogar ein Zimmer, dafür fiel dann laufend der Strom aus und teilweise gabs kein Wasser. Warmes ohnehin nicht. Aber das hätte ich im Zelt ja auch nicht gehabt.
Nach dem Auspacken bin ich gleich rauf zum Kloster.
Das kannte ich ja auch schon vom letzten jahr, aber jetzt ist es toll herausgeputzt und der Blick führt direkt zu der 30 Meter hohen Statue des künftigen Buddha Maitreya. Ein freundlicher Mönch belehrt mich gleich, dass er korrekt "Mitreja" mit Betonung auf dem "Mi" ausgesprochen wrd. Letzte Jahr war hier noch eine große Baustelle, jetzt sieht es ganz beeindruckend aus. Im Organisationsbüro zeige ich meinen Presseausweis und frage nach einer Akkreditierung als Fotograf. Drei Mal muss ich wiederkommen, um dann endlich von einem Verantwortlichen zu hören, dass es so etwas nicht gibt und ich einfach hingehen soll. Wie falsch diese Aussage war, sollte ich bald leidvoll erfahren. Zunächst aber genoss ich die Stimmung im Kloster Diskit, wo ich im letzten Jahr fast ganz alleine war.
 Links im Hintergrund die neue Statue von Maitreya, ein grosses Fotos folgt spaeter.
 Abendlicher Zirkus im Dorf.

 Am Abend vor der Einweihung war Vollmond. Von der Dachterasse meine Guesthouses ging der Mond direkt hinter der Maitrya Statue auf. Glueck (oder Vorhersehung) muss man haben.