Freitag, 30. Juli 2010

In Ladakh, ueber den hoechsten Pass der Welt ins Nubra Tal

Wie versprochen, ein erster Rueckblick auf die vergangenen Tage.

Um 8 Uhr bin ich morgens in Leh losgefahren, um noch vor den zu erwartenden LKW und Militärfahrzeugen die 52 Kilometer zur Passhöhe zu schaffen. Mir steckte auch noch die Erfahrung vom letzten Jahr im Gedächtnis, als ich mich durch Schneetreiben in bitterer Kälte nach oben kämpfen musste. Kämpfen deshalb, weil damals mein Motorrad zwei Kilometer vor der Passhöhe nicht mehr richtig wollte und ich letztendlich nur noch mit Ach und Krach hochkam. Wie sich später herausstellte, war der Luftfilter meines Leihmotorrades derart verölt, dass der Motor in der schon sehr dünnen Luft regelrecht erstickte. Da hatte ich dieses Mal aber vorgesorgt und einen nagelneuen Luftfilter eingebaut. Es ging also problemlos bergauf, auch waren kaum LKWs unterwegs. 



Oben stand ich dann zum dritten Mal vor dem Schild, stolz wie beim ersten Mal. Ein kurzer Blick in den "Souvenir Shop": Letztes Mal hatten sie wenigstens noch eine schöne bedruckte Tasse, dieses Mal gabs nur T-Shirts: "My Sister was on KhardongLa and brought me only this T-Shirt". In Kindergrößen. Wem soll ich denn das mitbringen? Als ich nach "My daddy" oder wenigsten "My husband" fragte, grinste der Verkäufer nur.

Durch traumhafte Landschaften gings runter in Nubratal, noch immer waren kaum Fahrzeuge unterwegs, trotz Dalai Lama Besuchs im Nubratal. Wahrscheinlich hatten die alle die gleichen Sorgen wie ich, ein Zimmer zu bekommen.  Für den Notfall habe ich ja ein Zelt mit dünner Isomatte dabei. Gleich am Ortseingang steht ein ganz neues Guesthouse, ich rein und frage nach einem Zimmer. Nein, alles belegt. Aber, wenn ich will, kann man mir in Restaurant eine Matraze hinlegen! Da habe ich natürlich sofort zugesagt. Dass es dann letztendlich sieben Matrazen in Reihe dort sein würden, wusste ich in dem Moment noch nicht. Am dritten Tag bekam ich sogar ein Zimmer, dafür fiel dann laufend der Strom aus und teilweise gabs kein Wasser. Warmes ohnehin nicht. Aber das hätte ich im Zelt ja auch nicht gehabt.
Nach dem Auspacken bin ich gleich rauf zum Kloster.
Das kannte ich ja auch schon vom letzten jahr, aber jetzt ist es toll herausgeputzt und der Blick führt direkt zu der 30 Meter hohen Statue des künftigen Buddha Maitreya. Ein freundlicher Mönch belehrt mich gleich, dass er korrekt "Mitreja" mit Betonung auf dem "Mi" ausgesprochen wrd. Letzte Jahr war hier noch eine große Baustelle, jetzt sieht es ganz beeindruckend aus. Im Organisationsbüro zeige ich meinen Presseausweis und frage nach einer Akkreditierung als Fotograf. Drei Mal muss ich wiederkommen, um dann endlich von einem Verantwortlichen zu hören, dass es so etwas nicht gibt und ich einfach hingehen soll. Wie falsch diese Aussage war, sollte ich bald leidvoll erfahren. Zunächst aber genoss ich die Stimmung im Kloster Diskit, wo ich im letzten Jahr fast ganz alleine war.
 Links im Hintergrund die neue Statue von Maitreya, ein grosses Fotos folgt spaeter.
 Abendlicher Zirkus im Dorf.

 Am Abend vor der Einweihung war Vollmond. Von der Dachterasse meine Guesthouses ging der Mond direkt hinter der Maitrya Statue auf. Glueck (oder Vorhersehung) muss man haben.

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