Freitag, 13. August 2010

007 in Srinagar

Fortsetzung von gestern
...an meinem Motorrad sei das Hinterrrad ohne Luft.
Na toll, Nummer 7. Aber, wie das Glueck einem so mitspielt, hatten die Einwohner Srinagars beschlossen, nach 2 Monaten Generalstreik an diesem Tag die Laeden mal wieder zu oeffnen. Alles mir zuliebe. Und weil es der erste Tag vom Ramadan ist. Ken, ein freundlicher Expolizist aus Neuseeland, Langzeitbewohner vom New Buckingham Palace, fuhr mich dann auf seinem Motorrad durch die Stadt, um endlich einen neuen Reifen zu kaufen. Nach nur 3 Stunden und Nachfrage in bestimmt 30 Laeden hatten wir dann tatsaechlich einen gefunden. Das Aufziehen war dann das kleinere Problem.

Jetzt will ich euch erstmal den "New Buckingham Palace" vorstellen. Es gibt hier in Srinagar locker 1000 Hausboote am See, in allen Qualitaetsklassen. Mein Boot hat drei Gastraeume und einen Salon fuer alle. Zunaechst mal eine Aussenansicht, eher schlicht.


Von der Seeseite
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Von der Landseite

Mein Zimmer, nicht aufgeraeumt

Die leerstehende Suite

Der gemeinsame Salon, wo auch gegessen wird
Laesst sich aushalten, nicht wahr?

So schoen Srinagar auch ist, es ist sehr bedrueckend fuers Gemuet hier. An jeder Ecke stehen schwer bewaffnete Soldaten und Polizei, gepanzerte Fahrzeuge und alle werden misstrauisch gemusstert. Mich nicht so sehr, ein Auslaender wird gleich als ein solcher erkannt. Ich habe mich dann mit dem frischen Reifen in die sonst nahezu unzugaengliche Altstadt aufgemacht, um die beruehmte uralte aus Holz gebaute Jamia Moschee zu besichtigen. Alle Strassensperren waren weg und es herrschte ein lebhafter Verkehr. In diese Moschee sollen mehrere 100.000 Menschen reinpassen, am letzten Freitag vom Ramadan gehen dort bis zu 500.000 Leute hin!


Ein wenig komisch geschaut haben die schon, ich war auch der einzige Tourist dort. Aber freundlich waren alle und keiner hat mit Steinen nach mir geworfen. Im angrenzenden Bazaar gings dann lebhaft zu.

Ein Brautmodenladen, daneben gab es feine Gewuerze. ich habe natuerlich eingekauft, die Beutel wurden dann mit hocmoderner Technik verschweisst.

Gold und Silber lieb ich sehr...

Rechts wird paniertes Gemuese frittiert, schmeckt lecker.

Am naechsten Morgen, also heute, wurde ich schon wieder durch ein starkes Klopfen geweckt. Um 4 Uhr morgens. Dieses mal allerdings war ich drauf vorbereitet, denn vorm Hausboot wartete ein Shikara auf mich (das ist so ein Ruderboot). Das sollte mich zu den schwimmenden Maerkten bringen. Im Morgengrauen kamen wir dort an. Im Gegensatz zu den langweiligen schwimmenden Maerkten von Bangkok, wo mehr Touristen- als Haendlerboote unterwegs sind, ging es hier sehr lebhaft zu. Mit mir gab es nur zwei Touristenboote, dafuer locker 100 Haendler- oder Einkaeuferboote. Es wurde fleissig gefeilscht.

Morgen ist mein letzter Tag in Srinagar, bevor ich am Sonntag nach Delhi aufbreche. 900 Kilometer sind es noch dorthin. Zunaechst aber mache ich einen Ausflug nach Golmarg, etwa 60 Kilometer von hier. Dort gibt es eine Gondelbahn bis auf 5000 Meter hinauf. (Hallo ihr Schweizer Freunde, macht das erstmal nach!) Im Winter kann man dort angeblich hervorragend Ski fahren. Abfahrten von 5000 auf 2500 Meter hinunter! Jetzt im Sommer kann man wohl schoen spazieren gehen und bei klarer Sicht bis zum beruehmten K2 mit ueber 8000 Meter schauen.
Mehr davon dann morgen.

1 Kommentar:

  1. wie schön... ich fühl mich so richtig "mittendrin im geschehen" und muss zugeben, dass ich bei diesem bericht ein wenig "pippi in den augen" habe... ich mag diese kultur, die moscheen, dieses einfache leben... einen wunderbaren flecken erde hast du mir mit deiner reise gezeigt... lg manja

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